Über die Tanzschule Schröder Aachen
Die Tanzschule ist heute in einer ehemaligen Aachener Tuchfabrik am Rand des Frankenberger Viertels zu Hause.
Die Architektur und das Flair vergangener Zeit mischt sich hier mit moderner und gehobener Ausstattung sowie neuer Rauminterpretation zu einem Treffpunkt mit Atmosphäre und Aachener Industriegeschichte.
Die Tanzschule befindet sich in der Oranienstraße in Aachen. Wir tanzen in vier Sälen, die zu einem großen Partysaal zusammen geschlossen werden können. Mit zwei Cocktail-Bars und zwei entsprechenden Sitzbereichen wird es nach dem tanzen noch gemütlich.
Die Geschichte der Tanzschule
Im Jahre 1906 bauten die Tuchhersteller „Arnold & Schüll“ eine Tuchfabrikanlage auf dem Gelände einer anderen, durch Brand zerstörten, Tuchfabrik. Der Architekt Edmund Thyssen entwarf in der Oranienstraße ein Komplex, der sich bis heute völlig in die Häuserreihen integriert und gut in die Umgebung eingepasst ist (siehe Schaubild von 1925).
Jede Etage der Langhäuser bestand früher aus einem großen Raum. Dort standen große Webstuhlgeräte, die zur Tuchherstellung genutzt wurden (siehe Abbildung rechts, „Zwirnerei“).
Die Decken der beiden Langhäuser waren gestakte und verputzte Holzbalkendecken. Um mehr Sicherheit im Brandfall zu gewährleisten wurden die Treppenhäuser „feuerfest“ ausgebildet mit Treppen in Stahlbeton. Erhalten sind die Treppengeländer, Feuerschutztüren und Fenster.
Nachdem die Fabrikation zwischen 1975 – 1978 eingestellt wurde, erwarb der jetzige Eigentümer den ganzen Komplex und ließ alle noch vorhandenen Maschinen verschrotten. Die durchgeführten Sanierungs- und Umbaumaßnahmen beschränkten sich auf das Notwendige.
Die Innenräume sind heute kleinteilig durch Trennwände aufgeteilt, da das Gebäude für viele verschiedene Nutzer hergerichtet wurde. Wo man heute über das Parkett durch die Tanzsäle schwoft, waren nach der Tuchfabrik unter anderem große Druckerpressen des Verlags „Klenkes“ in Betrieb. Für das bis heute bestehende Magazin für Lokalnachrichten in Aachen und Umgebung konzentriert (siehe auch www.klenkes.de) waren die großen Räume prädestiniert, für den Druckbetrieb des Verlags genutzt zu werden.
Der Name des „Klenkes“ stammt dabei vom altbekannten Aachener Gruß mit dem kleinen Zeigefinger. Die Herkunft des Grußes hat engen Zusammenhang mit der großen Geschichte der Tuchindustrie und Nadelfabriken in Aachen.
„Die Arbeiter, meist Kinder, benutzten zum Aussortieren der Nadeln ihren rechten kleinen Finger. Diese Tätigkeit, das „Ausklinken“ der fehlerhaften Nadeln am Band, führte bei den Menschen zu Fehlstellungen und Wuchsfehlern des kleinen Fingers. Daher konnten sich Aachener in der Ferne auch ohne Worte oft am missgebildeten kleinen Finger erkennen. Im Laufe der Zeit verlor die Tuchindustrie immer mehr ihre vorherrschende Rolle im Raum Aachen. Aber das Wahrzeichen des Klenkes blieb.“ (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Klenkes am 20.12.2012)
Nachdem der Verlag die Räumlichkeiten verließ, nutzten einige Mieter mit Kleingewerben den Platz. Darunter waren einige Künstler und Fotografen, die die Räume gut als Werkstätten für ihre kreative Arbeit nutzen konnten.
Im Jahre 2008 zog die Tanzschule Schröder von der Beeckstraße in die Oranienstraße. Nach 19 Jahren Betrieb in der Beeckstr. Wurde mehr Platz gebraucht, um die Tanzfolgen auch bei vollen Kursen austanzen zu können. Die Räume in der Oranienstraße waren dafür perfekt.
Der Umzug brachte dabei viel Arbeit mit sich, da zunächst noch alte Druckmaschinen entfernt und die Innenräume grundsaniert werden mussten, um ein angenehmes Wohlfühl-Klima zu schaffen. Im Zuge dieser Umbaumaßnahmen wurde neben einer modernen High-Tech Anlage, die speziell für die Beschallung großer Räume ausgerichtet ist, die individuelle Cocktailbar angefertigt. Sie bildet das Herzstück des Eingangsbereichs im großen Saal und verleiht dem Sitzbereich mit dem runden Stil einen eigenen Charakter.
Die zweite Bar versorgt die beiden hinteren Säle, während ein vierter Saal ohne Bar, aber gemütlichem Sitzbereich auskommt. Jeder Saal hat eine eigene Licht- und Soundanlage, die miteinander gekoppelt werden kann, wenn alle Türen geöffnet sind und die vier Tanzsäle zu einem großen Partyraum verbunden werden.
Heute gehört das Gebäude der Tanzschule zur Liste der Baudenkmäler in Aachen. Diese Baudenkmäler sind in Teil A der Denkmalliste der Stadt Aachen eingetragen; Grundlage für die Aufnahme ist das Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen (DSchG NRW) (Quelle: Wikipedia.de).